Dictamnus albus L.
Synonyme: Dictamnus fraxinelle, Fraxinelle dictamnus

Weißer Diptam
Volkstümliche Namen:
Aschwurz, Deiwelspflanz, Eschenwurz, Feuerpflanze, Flammender Busch, Hirzwurz, Gichtwurz, Springwurz, Spechtwurz, Spritzessigkraut, Weißer Dictam, Weißer Diptam, Hexenkraut, u.a.
Familie: Rutaceae / Rautengewächse
Untergruppe: Rosenähnliche
Ordnung: Seifenbaumartige
Vorkommen: Europa
Beschreibung:
Der Diptam entwickelt im Frühsommer traubige Blütenstände. Die Blüten sind weiß, rosa oder lila und haben lange Staubblätter. Der zitronige Duft ist im Frühjahr schon von Weitem vernehmbar. Die Drüsen der Blätter geben in dieser Zeit so viel ätherisches Öl ab, dass ein brennbares Gas entsteht.
Im Hochsommer entwickeln sich die Fruchtknoten, trocknen im Wind, wodurch die Fruchtschalen aufbrechen und die birnenförmigen Samen (ca. 4 mm groß) hinausschleudern. Das „Knacken“ beim Aufbrechen wird verstärkt wahrgenommen, da der Diptam in der Regel in Gruppen wächst und dadurch die Blüten „gemeinsam knacken“.
Informationen für den Anbau
Lebensform: mehrjährig
Blütezeit: Mai und Juni
Erntezeit: Samen im Hochsommer
Ernte: junge Blätter, Wurzel im Herbst
Konservierung: trocknen
Standort: halbschattig, trockene, kalkhaltige und stickstoffarme Böden
Pflegeanspruch: anspruchsvoll
Vermehrung: Direktsaat
Sonstige Pflanz-Infos:
Wildform steht unter Naturschutz, kann sich an sehr heißen, sonnigen Tagen auch „selbst entzünden“.
Verwendungsmöglichkeiten:
In Naturheilkunde / Volksheilkunde
Dictamni folium (alte Bez.: Folia Dictamni, Herba Dictamni, Herba Dictamni alba)
Diptamblätter
Dictamni albi radix (alte Bez.: Radix Dictamni alba, Radix Fraxinellae)
Diptamwurzel
Dictamni albi radicis cortex (alte Bez.: Cortex radicis Dictamni, Cortex Dictamni radcis)
Diptamwurzelrinde
alle Formen:
Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Alkaloide, Saponine, Bitterstoffe, Anthocyane und Flavonglykoside. u.a.
Die volkstümliche Heilkunde rät seit dem Mittelalter die Nutzung des Diptams als Wundheilmittel, harntreibendes Mittel sowie in Kombination mit Mistel und anderen Kräutern bei Epilepsie. Seit dem 19. Jahrhundert gibt es auch Hinweise für die Behandlung von Magenleiden sowie als Einreibung gegen Rheuma.
Für Kosmetik & Pflege
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In der Küche
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Für Dekorationen
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Überlieferungen / Aberglaube
Der Diptam wird bereits bei Virgil und Aristoteles genannt und leitet von deren Bezeichnung dictamnus von dicte (Berg auf Kreta) und thamnos (Strauch) seine heutige Gattungsbezeichnung ab. Doch auch, wenn die Pflanze damit bereits sehr früh bekannt war, wird sie als Heilpflanze erst von Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert erwähnt.
In alten Überlieferungen finden sich jedoch Legenden, nach denen von Pfeilen getroffene Hirsche und auch Ziegen diese Pflanze fressen, um zu genesen (Wundheilmittel).