Glechoma hederaceae L.
Synonym: Calamintha hederacea, Chamaeclema hederacea u.a.

Gundermann
Volkstümliche Namen:
Gundelrebe, Erdefeu
Familie: Lamiaceae / Lippenblütengewächse
Untergruppe: Asternähnliche
Ordnung: Lippenblütlerartige
Beschreibung:
Lediglich 30 cm hoch, aber bis zu 2 m lang wird der Gundermann. Die Stängel wachsen eher niederliegend als hoch und bilden Wurzeln aus. An den Stängeln befinden sich kleine nierenförmige, bisweilen auch herzförmige gezähnte Blätter, die am Rand gekerbt sind und sich paarweise gegenüberstehen. In den Blattzweigungen befinden sich die hellvioletten Blüten.
Informationen für den Anbau
Lebensform: mehrjährig, winterhart
Blütezeit: April bis Juni
Erntezeit: März bis Mai
Ernte: frische Blätter oder das ganze Kraut
Konservierung: trocknen
Standort: sonnig bis halbschattig, feucht
Pflegeanspruch: viel Feuchtigkeit
Vermehrung: Stecklinge oder Teilung
Weitere Infos:
Gundermann eignet sich hervorragend als Bodendecker, ist aber auch für die Topfkultur geeignet.
Verwendungsmöglichkeiten:
In Naturheilkunde / Volksheilkunde
Glechomae hederaceae herba (alte Bez.: Herba Glechomae, Herba Hedeae terrestris)
Gundermannkraut
Inhaltsstoffe:
ätherisches Öl, Glechomafuran, Glechomanolid, Rosmarinsäure, Kaffeesäure, Ferulasäure, Sinapinsäure, Flavonoide u.a.
Vorrangig empfahl die Volksheilkunde dieses Kraut bei Magen-Darm-Katarrhen, Durchfall, Menstruationsbeschwerden sowie bei Husten und Bronchialleiden. Auch als Wundheilmittel wurde es äußerlich angewandt. In den heilkundlichen Eigenschaften wird er jedoch aufgrund der möglichen Nebenwirkungen nicht mehr empfohlen.
Für Kosmetik & Pflege
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In der Küche
In Frühlingssalaten, Kräuterbutter und -quark sowie in Eierspeisen können die Blätter des Gundermann in geringen Mengen Verwendung finden.
Für Dekorationen
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Überlieferungen / Aberglaube
Überliefert ist beim Gundermann bereits die Nutzung als Heilpflanze bei den Germanen. Der heutige Gattungsname ist vom griechischen glechon hergeführt, das eine gewisse Ähnlichkeit mit der Poleiminze anzeigen soll. Der Name hederaceae stammt aus dem lateinischen für „Efeuähnlich“ wegen der bodendeckenden Eigenschaften der Pflanze. Die deutsche Bezeichnung wird in manchen Quellen aus dem gotischen abgeleitet von „Gund“ für Eiter und weist somit auf die frühere Nutzung als Wundheilmittel hin.