Filipendula ulmaria L.

Gewöhnlicher Löwenzahn
Volkstümliche Namen:
Große Spierstaude Rüsterstaude, Sumpfspiera, Johanniswedel, Krampfkraut, Ziegenbart, Wiesenkönigin, Bocksbart, Bachholde
Familie: Rosaceae / Rosengewächse
Untergruppe: Rosenähnliche
Ordnung: Rosenartige
Vorkommen: Europa
Beschreibung:
Das echte Mädesüß ist eine bis zu 1,5 m hohe Staude mit aufrechtem, buschigen Wuchs. Die Blätter sind an den Rändern gesägt, lang gestielt und unpaarig gefiedert. Die Oberseite der Blätter ist in der Regel dunkelgrün, die Unterseite hingegen hell und filzig.
Die Stengel des Mädesüßkraut sind hohl und gefurcht, dabei verzweigt und wie auch die Wurzel leicht rötlich. Die Blüten sind cremeweiß bis gelblich und sitzen in rispenartigen Trugdolden auf den oberen Zweigen. Sie verströmen einen süßlichen, jedoch leichten Mandelduft.
Informationen für den Anbau
Lebensform: mehrjährig, winterhart / Staude
Blütezeit: Juni bis August
Erntezeit: April bis Oktober
Ernte: junge Blätter vor der Blüte, Blüten(trug)dolden
Konservierung: trocknen
Standort: sonnig bis halbschattig, feucht
Pflegeanspruch: nach der Blüte Rückschnitt erforderlich
Vermehrung: Direktsaat ab April, Teilung im Frühjahr o. Herbst
Weitere Informationen
Pflanzabstand: 30 cm – nach Aussaat gegebenenfalls ausdünnen; nicht für die Innenhaltung geeignet.
Verwendungsmöglichkeiten:
In Naturheilkunde / Volksheilkunde
Spiraeae flos (alte Bez.: Flores Reginae prati, Syn: Flores Spriraeae ulmariae, Ulmariae flos, Flos Spiraeae u.a.)
Mädesüßblüten
Inhaltsstoffe: ätherisches Öl, Salicylate, Flavonoide, Gerbstoffe, Schleimstoffe, Zitronensäure, Glykosid u.a.
Der Aufguss von Mädesüßblüten wird in der Volksmedizin vorwiegend im Bereich der Erkältungskrankheiten eingesetzt, wo er ähnlich wie Holunder schweißtreibend wirkt. Auch der Harnfluss wird angeregt, weshalb er auch bei leichten Blasen- und Nierenleiden Verwendung findet.
Spiraeae herba (alte Bez.: Herba Spriraeae ulmariae; Syn.: Herba Barbae caprae, Herba Reginae prati, u.a.)
Mädesüßkraut
Inhaltsstoffe: ähnlich wie die Blüten, jedoch mit veränderten Bestandteilmengen u.a.
Das Kraut wird ähnlich wie die Blüten eingesetzt, wird jedoch des weiteren zur Behandlung von Magenerkrankungen eingesetzt.
Für Kosmetik & Pflege
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In der Küche
Der Name deutet schon auf die Verwendung des Mädesüß hin: nicht etwa für „süße Mädels“ steht der Name, sondern für „Metsüße“ – mit den Blüten wurde bereits bei Germanen und Kelten Met, Bier und Wein gesüßt. Optimal geeignet sind sie auch für Marmeladen und eingekochte Früchte, Desserts und Limonaden.
Die Blätter finden außerdem in Suppen einen Platz und finden sich auch in Tees wieder.
Für Dekorationen
Der milde und zugleich süßliche Mandelduft macht das Mädesüßkraut zu einer optimalen Dekorationspflanze. Für Kräutersträuße – allein oder in Kombination -, für Potpourris und Aromatöpfe eignet sich diese Pflanze. Auch können die Blüten ähnlich wie Lavendel die Wäsche im Schrank leicht beduften.
Überlieferungen / Aberglaube
Wie in der Küchennutzung bereits erwähnt, war das Mädesüß wohl bereits den Germanen und Kelten bekannt. Alte Überlieferungen benennen das Mädesüß als eines der heiligsten Kräuter der Druiden. Im Mittelalter wurde das Mädesüß auch als Aromastreukraut in der Kirche und im Haus verwendet, im Gebälk aufgehangen sollte es Unheil vertreiben können und in Hochzeitskränzen das Unheil von der Ehe verhalten.
Des weiteren ist bekannt, dass die Englische Königin Elisabeth I. einen großen Faible für das Mädesüß gehabt haben soll.
Und nicht zuletzt ist das Mädesüß wegen seiner Bestandteile in jüngerer Geschichte bekannt geworden: 1838 gelang es erstmals den Kopfschmerzwirkstoff Acetylsalicylsäure aus der Pflanze zu gewinnen.