Achillea millefolium L.
Synonym: Achillea asplenifolia, Achillea collina
Gemeine Schafgarbe
Volkstümliche Namen:
Achilleskraut, Soldatenkraut, Judenkraut, Allerweltsheil, Edelgarben, Blutstillkraut, Kachelkraut, Schafzunge, Tausendblatt, Feldgarbenkraut, Garbenkraut, Grundheil, Bauchwehkraut, Frauenkraut
Familie: Asteraceae/ Korbblütengewächse
Untergruppe: Asternartige
Vorkommen: Europa, Asien
Beschreibung:
Die auf den ersten Blick unscheinbare Pflanze fällt lediglich durch ihre kleinen stumpfweißen (manchmal mit leicht rosafarbenen Stich) Blütendolden auf, welche einen leicht stechenden Geruch verströmen.
Die Schafgarbe ist zwischen 30 und 80 cm groß, schlank im Wuchs mit schmalen, federartigen graugrünen Blättern. Die hohlen, gefurchten Stengel sind zumeist auffallend lang und grade im Verhältnis zur restlichen Blume und verästeln sich erst nach oben hin.
Informationen für den Anbau:
Lebensform: mehrjährig (winterhart)
Blütezeit: Juni bis Oktober
Erntezeit: April bis September
Ernte: zarte Blätter im Frühling, während der Blütezeit die ganze Pflanze
Konservierung: Blätter und Blüten trocknen
Standort: sonnig, stickstoffhaltiger Boden
Pflegeanspruch: anspruchslos
Vermehrung: Teilung (Herbst) oder Saat (Frühjahr)
Weitere Informationen:
Die Schafgarbe erhöht die Krankheitsresistenz der umstehenden Pflanzen und beschleunigt die Kompostierung (ca. 1 bis 2 Blätter auf eine Schubkarre Rohkompost genügen). Beim Pflanzen sollte ein Abstand von ca. 30 cm zwischen den Pflanzen eingehalten werden.
Für den Innenanbau nicht geeignet.
Besondere Arten:
Moschusschafgarbe – Achillea erba-rotta Syn.: Bisamkraut, Genippkraut, Ivakraut

Verwendungsmöglichkeiten:
In Naturheilkunde / Volksheilkunde
Millefolii herba (alte Bez.: Herba Millefolii )
Schafgarbenkraut
Inhaltsstoffe: Proazulen, ätherische Öle, Linalool, Chamazulen, Kampfer, Achillein und andere Bitterstoffe u.a.
Der Sud der Schafgarbe hat vorwiegend entzündungshemmende und krampflösende Eigenschaften und entspricht in vielerlei Hinsicht der Verwendung der Kamille, d.h. die Verwendung bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, bei Menstruationsbeschwerden sowie zur Förderung der Gallenproduktion. Äußerlich können Spülungen, Umschläge und Bäder bei entzündlichen Haut- und Schleimhauterkrankungen genutzt werden und hier Linderung verschaffen.
Millefolii flos (alte Bez.: Flores Millefolii)
Schafgarbenblüten
entspricht in Inhalt und Anwendung dem Kraut.
Moschusschafgarbe
Ivae moschatae herba (alte Bez.: Herba Achilleae moschatae, Syn.:Herba Genippi veri)
Ivakraut
oder
Ivae moschatae flos (alte Bez.: Flores Ivae moschatae, Syn.: Flores Achilleae moschatae)
Ivablüten, Moschusblüten
Inhaltsstoffe: ätherisches Öl, u.a. Cineol und L-Campher, Bitterstoffe
Das ätherische Öl (Oleum Ivae moschatae, Ivaöl) wird als Aromastoff in der Likörindustrie zur Herstellung des Ivalikörs genutzt.
Für Kosmetik & Pflege
Bei fettiger Haut empfiehlt sich ein Gesichtsdampfbad mit frischen Blüten. Auch in Tonic-Lotions kann die Schafgarbe vorhanden sein.
In der Küche
Die frischen, jungen Blätter können in Salaten ein leicht pfeffrige Note geben. Auch in Quarkzubereitungen entfalten Schafgarbenblätter einen vorzüglichen Geschmack.
Für Dekorationen
Durch ihren weichen, weißen, manchmal auch rosagetönten, Farbton eignet sich die Schafgarbe für Kräutersträuße, Girlanden, aber auch für getrocknete Winterarrangements und Kränze.
Überlieferungen / Aberglaube
Der lateinische Name wird der Überlieferung nach auf Achilles (Held der Trojanischen Sage) zurückgeführt, der angeblich die Wirksamkeit der Schafgarbe entdeckt und damit die Blutungen seiner Krieger gestillt haben soll, was später auch zur Bezeichnung „Soldatenkraut“ geführt haben soll.
In China ist die Schafgarbe eng mit der Mythologie verbunden: das traditionelle I Ging-Orakel wird dort aus den Stengeln der Schafgarbe hergestellt und steht symbolisch für einen Gelehrten.
Auch bei uns hat die Schafgarbe eine lange Überlieferung neben der heilkundlichen Nutzung: Im Mittelalter sollte ein Strauß Schafgarben am 15. August gepflückt und geweiht werden, um vor der Tür hängend die Pest, aber auch Hexen fernzuhalten.
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