Brassica nigra (L. W.D.J. Koch)
Synonym: Brassica bracteoloata, Brassica lanceolata, Brassica sinapioides, Crucifera sinapis, Erysimum glabrum u.a.

Schwarzer Senf
Volkstümliche Namen:
Schwarzer Senf, Französischer Senf, Senfkraut u.a.
Familie: Brassicaceae / Kreuzblütengewächse
Untergruppe: Rosenähnliche
Ordnung: Kreuzblütlerartige
Vorkommen: Europa, Nordafrika
Beschreibung:
Die Senfpflanze wird bis zu 1,20 m hoch und trägt auf den aufrechten Stengeln, die sich im oberen Bereich verästeln leicht gelappte, Blätter, welche eine „angesägte“ rundliche Form haben. Die Blüten sind goldgelb und sitzen in lockeren Trauben auf den Stengeln. Aus ihnen entwickeln sich nach der Blüte lange Schoten mit runden braunen Samen.
Informationen zum Anbau
Lebensform: einjährig
Blütezeit: Juni bis September
Erntezeit: Juli bis August
Ernte: zarte Blätter bei Bedarf, Schoten mit reifen Samen
Konservierung:
Standort: sonnig
Pflegeanspruch: anspruchslos
Vermehrung: Direktsaat zwischen März und Mai
Sonstige Informationen
Pflanzabstand: ca. 25 cm
Senf eignet sich auch als Gründünger (die Wurzeln lockern den Boden), dafür einfach nach der Ernte von beispielsweise Kartoffeln Senf aussähen und sich entwickeln lassen.
Verwendungsmöglichkeiten:
In Naturheilkunde / Volksheilkunde
Oleum Sinapis expressum (alte Bez.: – )
Senfsamenöl
Inhaltsstoffe: fettes Öl mit rund 80 % ungesättigten Fettsäuren, wie z.B. Erucasäure, Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure, u.a.
Das Senföl finden vorrangig in der milden Hautreiztherapie Anwendung. In Indien wird es jedoch auch als Speiseöl verwendet.
Sinapis nigrae semen (alte Bez.: Semen Sinapis)
Syn.: Semen Sinapeos, Semen sinapis viridis, Sinapis nigra u.a.
Senfsamen
Inhaltsstoffe: Glucosinolate, fettes Öl, Phenylporpanderivate, Flavonoide, Schleimstoffe, u.a.
Die Senfsamen können als Breiumschläge oder Pflastern verwendet werden. Früher wurden die innerliche Anwendung auch bei Bronchitis und vergleichbaren Krankheiten empfohlen, wird jedoch heute nicht mehr in dieser Form verwendet, da es unter Umständen zu toxischen Nebenwirkungen kommen kann.
Für Kosmetik & Pflege
–
In der Küche
Schwarzer Senf kann ebenso wie der braune zu Senfsaucen zubereitet werden. Hierbei finden sich inzwischen unglaubliche Mengen an Zubereitungsrezepten in fast allen europäischen Küchenrichtungen. Gemahlen finden alle Senfsorten zum Würzen von Fleischgerichten verwenden. Auch verschiedene Gemüsesorten lassen sich mit Senf würzen oder gar konservieren. Hierfür findet vorrangig der weiße Senf Verwendung.
Für Dekorationen
–
Überlieferungen / Aberglaube
Bereits vor 3000 Jahren wurde der Senf als Gewürz in China sehr geschätzt. Von Kleinasien aus wanderte er über Griechenland als Heilmittel bis zu den Römern. Hier finden wir die ersten überlieferten Rezepte zur Zubereitung des Senfs als Zubereitung: der Römer Columella im 1. Jahrhundert n. Chr. Auch bei Plinius finden sich Hinweise auf den Senf, listete er doch rund 40 verschiedene Arzneien auf, die alle mit Senf hergestellt wurden. Man schrieb dem Senf auch aphrodisierende Wirkung zu und verwendete einen Senfaufguss als Liebestrank.
Im 8. Jahrhundert findet Senf in einer Schrift Karls des Großen erstmals in Mitteleuropa Erwähnung und wurde in Spanien angebaut. Von dort aus gelangte er an den europäischen Tafeln bald zu einem wichtigen Gewürz. Da andere Würzmittel wie Pfeffer und Meerettich nur bedingt und mit hohen Kosten verbunden verfügbar waren wurde der Senf als Alternative sehr geschätzt.
Werbung